Silber und Gold

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Warum nur Gold Gold wert ist

Auch in Zeiten, in welchen der Wert von Papierwährungen alles andere als stabil erscheint, wird immer noch häufig von einer Investition in Gold abgeraten. Wer schon einmal versucht hat, Gold bei einer Bank zu kaufen, kennt die Argumente vermutlich. Denn auch viele Bankberater verkaufen lieber Versicherungen als Goldmünzen. Aber auch im Internet werden allen voran in öffentlichen Foren immer wieder die selben Argumente vorgebracht. Im Wesentlichen sind es fünf Punkte, die gegen den Kauf von Gold angeführt werden. Diese möcht ich hier einmal zusammenfassen und kommentieren (sortiert nach Häufigkeit).

1. Gold bringt keine Zinsen

Das stimmt natürlich. Man sollte sich allerdings schon darüber im Klaren sein, was es bedeutet, Zinsen zu bekommen. Zinsen sind immer mit einem Risiko verbunden. Das Risiko mag bei manchen Anlageformen äußerst gering sein. In diesen Fällen liegen die Zinsen jedoch in aller Regel unterhalb der Inflationsrate. Ein risikoloser Zins oberhalb der Inflationsrate ist auf Dauer mathematisch nicht möglich. Sichere Geldanlagen führen bei inflationärer Geldpolitik also langfristig zwangsläufig zu einem Kaufkraftverlust.
Selbst jetzt, wo bei vermeintlich sicheren Geldanlagen kaum noch Zinsen gezahlt werden, wird dieses Argument immer noch am sehr häufig angeführt.

2. Gold kann man nicht essen

Das mit Abstand dümmste Argument, das immer wieder aus der Mottenkiste hervorgekramt wird. Euroscheine und Münzen kann man natürlich genauso wenig essen. Man kann sich darum Essen kaufen, was im Fall von Gold durch das staatliche Geldmonopol etwas erschwert wird. Dennoch kann man seit Jahrtausenden an fast jedem beliebigen Ort der Welt (mit nur wenigen zeitlichen und örtlichen Ausnahmen) Gold gegen Ware (also auch Lebensmittel) eintauschen. Wird der direkte Tausch durch staatlichen Zwang unterbunden, tauscht man eben zuvor das Gold gegen Papiergeld. Jedoch wird man für Gold – direkt oder indirekt – IMMER Essen kaufen können. Während das auch heute noch mit Goldmünzen aus dem römischen Reich funktioniert, kann es bei Papiergeld (oder auch digitalem Geld) schon mal passieren, dass es aufgrund des Wertverfalls nicht mehr angenommen wird. Das Argument trifft also wohl eher auf Papiergeld denn auf Gold zu.

3. Gold ist eine Blase

Der Goldpreis ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Und je höher er klettert, desto häufiger hört und liest man von einer „Goldblase“. Zunächst sollte man bedenken, dass der Goldpreis inflationsbereinigt Anfang der 80er Jahre um ein vielfaches höher war als heute. Im Verhältnis zu Verbraucherpreisen ist der Goldpreis derzeit jedoch tatsächlich relativ hoch. Der Grund dafür liegt allerdings in der hohen Inflationserwartung der Marktteilnehmer. Geht man in absehbarer Zukunft von einem starken Anstieg der Verbraucherpreise oder gar von einer Hyperinflation aus, ist der heutige Goldpreis im Verhältnis zu zukünftigen Verbraucherpreisen extrem niedrig. Geht man davon aus, dass die Teuerung auch in den nächsten Jahren nur moderat ausfällt, könnte man durchaus von einer Goldblase sprechen. Wie realistisch diese Annahme ist, soll hier nicht weiter abgehandelt werden – das würde doch deutlich den Rahmen sprengen. Zur Meinungsbildung sei daher an dieser Stelle das aktuelle Werk von Gregor Hochreiter empfohlen: Krankes Geld – kranke Welt: Analyse und Therapie der globalen Depression

4. Gold hat keinen Nutzen

Dieses Argument ist prinzipiell durchaus zutreffend. Die industrielle Nutzung von Gold ist vernachlässigbar. Gold hat sich jedoch über Jahrtausende in verschiedenen Kulturen unabhängig voneinander als besonders wertvolles Gut durchgesetzt und behauptet. Und das ohne dabei jemals einen besonderen Nutzen zu haben. Es ist natürlich nicht in Stein gemeißelt, dass dies auch bis in alle Ewigkeit so bleiben wird. So lange jedoch von der Großmutter bis zum Enkelkind jeder Gold als besonders wertvolles Gut betrachtet, wird es diesen Status auch nicht verlieren. An dieser Tatsache ändert auch die nach objektiven Gesichtspunkten nicht ganz einfache Begründung dieses Wertes nichts.

5. Goldpreis fällt bei Deflation

Einige Marktteilnehmer rechnen in absehbarer Zeit mit einem deflationären Crash und führen das Risiko des Preisverfalls in diesem Szenario als Argument gegen den Kauf von Gold an. Der Goldpreis würde in einem solchen Szenario (wie realistisch oder unrealistisch es auch sein mag) wohl tatsächlich fallen. Der Wert – also die Kaufkraft – würde jedoch nur geringfügig zurückgehen, da auch Verbraucherpreise fallen würden. Da der Goldpreis heute auch von Inflationserwartungen getrieben ist, würde er wohl etwas stärker fallen als Verbraucherpreise. Man muss jedoch beachten, dass eine nennenswerte Deflation entweder mit zahlreichen Bankenpleiten und/oder mit einem massiven Kappen der Guthaben auf Bankkonten verbunden wäre. In beiden Fällen wären Ersparnisse in Gold mit Sicherheit deutlich besser aufgehoben, als auf Bankkonten.

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