Silber und Gold

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Gold zur Absicherung gegen die Inflation

Wir schreiben das Jahr 2021 – es ist Anfang September in Deutschland. Wo man nur hinschaut, das Thema „Inflation“ scheint in aller Munde zu sein. In solchen Zeiten, in denen der Wert des Geldes abnimmt, wird Gold unter den verschiedenen Anlageklassen oft als Absicherung gegen die Inflation betrachtet. Ist Gold aber wirklich eine gute Idee um sich vor Inflation zu schützen?

Hier erfahren Sie, wie es derzeit an den Finanzmärkten aussieht, ob sich eine Investition in Gold rentiert, welche Anlageprodukte es gibt und was beim Absichern mit Gold zu beachten ist!

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Die aktuelle Lage an den Finanzmärkten

Im Juli lag die Preissteigerungsrate für Europa bei 3 %, in Deutschland sind gar 3,8 Prozent zu verzeichnen. Das ist der höchste Stand seit fast 30 Jahren und die Bundesbank prognostiziert gar eine Preissteigerungsrate von 5 % in naher Zukunft. In den USA sieht es sogar schlimmer aus, dort wurden die 5 % bereits im Juni erreicht.

Zurückzuführen sind die hohen Inflationsraten auf folgende 3 Punkte:

  • riesige staatliche Rettungspakete im Zuge der Corona-Krise, 
  • eine überhitzte Konjunktur und 
  • eine lockere Geldpolitik auf beiden Kontinenten. 

Die Vorzeichen stehen nicht gut, das sich an der Lage in 2022 etwas ändern wird.

Gold wurde schon seit jeher zum Schutz vor steigender Inflation gekauft. Das liegt daran, dass Geld an Wert verliert, wenn sich die Preise verteuern. Investoren setzen dann auf werthaltige Anlageprodukte wie bspw. Gold und schichten ihre Geldreserven um.

Diese Entwicklung zeigt sich im ersten Halbjahr des laufenden Jahres. Bis Ende kauften die Deutschen mehr als 90 Tonnen Gold. Soviel wurde in einem Halbjahr seit 2009 nicht mehr gekauft. Europaweit liegen die Deutschen mit fast 60 Prozent des in Europa verkauften Goldes damit weit vorn. Weltweit orderten nur die Chinesen mehr Gold in diesem Jahr. Und auch die Zentralbanken stocken ihre Reserven auf. In einer Umfrage gaben 20% der befragten Zentralbanken an, die eigenen Goldreserven in den kommenden zwölf Monaten erhöhen zu wollen.

Auch die bei Anlegern beliebten Gold-ETFs konnten in den letzten Monaten große Zuwächse verzeichnen. 60 Tonnen betrug der Zuwachs allein im Mai. Solche Indexfonds sind bei Anlegern beliebt, da sie einfacher zu kaufen und verkaufen sind wie physisches Gold. Bieten jedoch meistens die selben steuerliche Vorteile.

Lohnt es sich in Gold zu investieren?

Generell ist jede Investition ein Risiko und eines der größten Risiken beim Goldkauf besteht darin, die Inflation nicht schlagen zu können. Wenn ihre Investition nicht in der Lage ist, Renditen zu erzielen, die die Inflation übertreffen, ist es möglich, dass Sie nicht genug sparen können, um vielleicht für Ihren Ruhestand vorzusorgen. Der prozentuelle Wertzuwachs von Gold, muss die Preissteigerungsrate der Inflation somit übertreffen oder zumindest mit ihr gleich sein, damit Sie kein Geld verlieren.

Wenn man sich die Goldkäufe der Investoren weltweit anschaut, ist die Antwort auf die Frage „Ob man in Gold investieren sollte in inflationären Zeiten?“, sicherlich mit Ja zu beantworten. 

Reicht dies aber, um eine Entscheidung für sich selbst zu treffen?

Dazu lohnt ein Blick auf die Daten der letzten 20 Jahre. In den Jahren 2009 bis 2020 hat der Goldpreis auf Eurobasis eine jährliche Rendite von 9,7 % erzielt. Kostete das Edelmetall 2009 noch um die 1000 Dollar je Feinunze, ist es inzwischen 1800 Dollar wert. Die Inflation im Euroraum dagegen lag im Schnitt unter 1,5 %. Daher kann man durchaus sagen, dass Gold über längere Zeiträume eine Absicherung gegen die Inflation darstellt und eine Investition in Gold rentiert.

Warum in Gold investieren?

  1. Vermögenserhalt. Gold wird von vielen Anlegern wegen seiner vermögens erhaltenden Eigenschaften geschätzt. Wie zuvor erläutert, ist der Wert des Goldes in den letzten 20 Jahren im Schnitt um fast 10 % gestiegen. Der Wert des Geldes ist jedoch nicht gestiegen, und aufgrund der Inflation kann man mit Geld nicht mehr so viel kaufen, wie es 2009 möglich gewesen wäre.
  2. Absicherung. Der Goldpreis steigt oft parallel zu steigenden Inflationsraten und einem abwertenden Dollar. Aus diesem Grund können Anleger Gold als Anlage zu Absicherung kaufen, wenn sie feststellen, dass sie Geld verlieren. Dies folgt der allgemeinen Logik, dass Gold oft seinen Wert behält oder sogar an Wert gewinnt, wenn der Wert des Dollars fällt.
  3. Sicherer Hafen. Im Gegensatz zu Währungen wird Gold nicht direkt von Zinsentscheidungen beeinflusst und kann nicht gedruckt werden, um Angebot und Nachfrage zu steuern. Gold ist ein knapper Vermögenswert, der seinen Wert im Laufe der Zeit beibehalten hat und sich als Versicherungspolice bei ungünstigen wirtschaftlichen Ereignissen bewährt hat. Aus diesem Grund wird Gold von vielen Anlegern als sicherer Hafen betrachtet.
  4. Diversifizierung des Portfolios. Ein ausgewogenes Portfolio enthält häufig diversifizierende Anlagen wie Gold, da diese in der Regel eine negative Korrelation zum Aktienmarkt aufweisen. Ein breit gefächertes Anlageportfolio trägt dazu bei, das Risiko und die Volatilität für Anleger zu verringern.

 

Welche Anlageprodukte für Gold gibt es?

Im Vergleich zu anderen Rohstoffen kann es einfach sein, in Gold zu investieren. Anleger können mit vielen Anlageprodukten in Gold investieren. Gold ist auch weniger volatil als bestimmte Rohstoffe, wie z. B. der Ölhandel oder der Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die durch saisonale Ereignisse oder wirtschaftliche Instabilität beeinflusst werden können.

Goldbarren und physisches Gold

Ein beliebtes Anlageprodukt für Anleger aller Art sind Goldbarren. Bei Goldbarren handelt es sich um das physische Metall selbst in einem für den Handel geeigneten raffinierten Format, das in Form von Goldbarren, Barren oder Münzen vorliegen kann. Anleger können diese in der Regel bei einem Edelmetallhändler, einer Bank oder einem Maklerunternehmen im Internet oder persönlich erwerben.

Zusätzlich zu Goldbarren können Anleger auch Goldschmuck oder andere physische Goldprodukte erwerben. Auf Goldschmuck wird jedoch häufig ein Preisaufschlag erhoben, der auf den Arbeitsaufwand und die Einzelhandelspreise des Produkts zurückzuführen ist.

Physisches Gold lässt sich nicht so einfach lagern wie andere Finanzanlagen. Es nimmt viel Platz in Anspruch und birgt das zusätzliche Risiko von Verlust oder Diebstahl. Wenn Sie physisches Gold kaufen und lagern, sollten Sie sicherstellen, dass Sie über eine Versicherung verfügen, die das Gold im Falle von Verlust oder Diebstahl abdeckt.

 

Goldminengesellschaften

Eine weitere Möglichkeit ist der Kauf von Goldminenaktien, die bekanntermaßen risikoreicher sind als physisches Gold. Dies liegt daran, dass Sie den Erfolg eines Unternehmens unabhängig vom Goldpreis berücksichtigen müssen. Außerdem handelt es sich bei Bergbauunternehmen in der Regel um eine spekulative Anlage, sodass Sie die Möglichkeit haben, viel Geld zu verdienen oder zu verlieren. Allerdings haben Sie nicht die Sicherheit, das Gold physisch zu besitzen, wenn sich die Goldaktien als erfolglos erweisen.

Gold-ETFs

Der Besitz von physischem Gold ist mit Problemen wie Lagerung, Versicherung und anderen kostspieligen Gebühren verbunden, und Goldminengesellschaften können eine spekulative Anlage sein. Es überrascht daher nicht, dass sich börsengehandelte Goldfonds als eine beliebte Möglichkeit erwiesen haben, in Gold zu investieren, ohne es lagern zu müssen.

Börsengehandelte Fonds bieten ein Engagement auf dem Goldmarkt, da viele ETFs die Bewegungen des Rohstoffs abbilden. Darüber hinaus können börsengehandelte Fonds im Vergleich zum Besitz von physischem Gold als liquidere und kostengünstigere Anlage betrachtet werden.

Goldderivate

Bei Gold Derivaten handelt es sich um Produkte, deren Preis sich vom Wert des Goldes ableitet. Dies kann sich auf Gold Optionen und -futures beziehen, die für fortgeschrittene Händler empfohlen werden. Zu den Derivatprodukten können auch gehebelte Handelskonten gehören, wie die von uns angebotenen Spread-Betting- oder CFD-Handelskonten, bei denen Sie über unsere Online-Handelsplattform mit dem Wert von Gold handeln können.

 

Was ist bei einem Goldinvestment zu beachten?

Experten sind der Meinung, dass Gold Teil des Portfolios eines Anlegers sein sollte, unabhängig davon, ob es eine Absicherung gegen die Inflation bietet. Denn Gold wird nicht nur gekauft, weil man glaubt, dass eine Inflation bevorsteht, sondern es wird als langfristiges Anlageprodukt betrachtet, zum Schutz vor geopolitische Spannungen oder einer Katastrophe wie der Covid-19-Pandemie. Anleger sollten daher je nach individuellem Risikoprofil etwa 10-20 % ihres Portfolios in Gold halten.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Volatilität von Gold viel höher ist als bei traditionellen festverzinslichen Instrumenten. Daher sollte der Anlagehorizont für Gold mindestens drei Jahre betragen. Für Personen mit einem kurzen Zeit- oder Anlagehorizont ist physisches Gold aufgrund der schwereren Liquidierbarkeit nicht zu empfehlen.

 

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