Silber und Gold

Aktuelle Informationen über die begehrten Edelmetalle

Der Fall des Teilreserve-Goldes

PapiergoldIn den letzten Wochen und Monaten hat der Goldpreis eine rasante Talfahrt hingelegt. Vieles deutet darauf hin, dass der Boden bereits erreicht wurde. Auch wenn man sagen muss, dass es auch vor einigen Wochen schon danach ausgesehen hat – und der Goldpreis danach weiter ordentlich gefallen ist. Das der aktuelle Kurs eine außergewöhnlich gute Kaufgelegenheit darstellt, ist jedoch unter Gold-Experten wenig umstritten. Das heißt, wenn man etwas bekommt. Denn bei vielen Händlern sind bis auf kleinere Münzen und Barren viele Produkte „ausverkauft“. Unter Anführungszeichen deshalb, weil viele Händler Ihre Ware einfach zurückhalten – weil sie zu derart geringen Preisen nicht verkaufen wollen. Auch das ein Indikator, dass kaum jemand mit weiter fallenden Kursen rechnet.

Über die Hintergründe wurde und wird viel analysiert und auch spekuliert. Kaum jemand bezweifelt dabei, dass es sich um Manipulation bzw. um massive Intervention einiger starker Marktteilnehmer handelt (die dann auch eine Negativ-Spirale ausgelöst hat). Diese „Interventionen“ gibt es allerdings nicht erst seit dem jüngsten Kurseinbruch – die ARD berichtet etwa schon 2010 über Manipulationen des Goldpreises durch Zentralbanken. Möglich ist das dadurch, dass wir bei Gold heute sozusagen ein Teilreserve-System haben. Ähnlich wie beim Fractional Reserve Banking wird also Gold verkauft, das im Grunde gar nicht da ist. Es schwirren sehr unterschiedliche Zahlen durch die Medien, aber ein Verhältnis von 1:100 dürfte wohl realistisch sein. Was hier also in den letzten Wochen tonnenweise verkauft wurde, ist im Grunde nichts weiter als Papiergold.

Wenn es um physisches Gold geht, sieht die Lage schon ganz anders aus. Rund um den Globus melden Edelmetallhändler einen gewaltigen Andrang – und zwar von Käufern. So berichtet etwa Pro Aurum von neun mal mehr Käufern als Verkäufern. Während also Papiergold weiter abverkauft wird, gibt es einen regelrechten Run auf echte Barren und Münzen. Daraus wird auch ersichtlich, dass dieses Spielchen nicht ewig gut gehen kann. Denn wenn immer mehr Papiergold-Besitzer für Ihre ETFs und Zertifikate nun physisches Edelmetall haben wollen (entweder durch Auslieferung, oder durch Verkauf der Papiere und Kauf von Barren oder Münzen), wird der physische Markt sehr bald ausgetrocknet sein. Das Gesetz von Angebot und Nachfrage sorgt dann zwangsläufig für einen sprunghaften Anstieg des Goldpreises.

Ein mögliches Szenario wäre, dass sich der Preis für physisches Gold vom „offiziellen“ Goldpreis abkoppelt. Sobald dies in größerem Ausmaß geschieht und für jedermann erkennbar ist, was los ist, würde der Papiergold-Preis allerdings ins Bodenlose fallen. Denn dann wäre jedem sehr schnell klar, dass hinter den hier gehandelten Werten gar keine Ware steht und tatsächlich nur mit Luft gehandelt wird.

Es lohnt sich auf jeden Fall, den aktuellen Goldkurs (z.B. bei kursgold.net) im Auge zu behalten. Man darf gespannt sein, wie sich die Lage am Goldmarkt weiter entwickelt.

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